Die Wolken jagen tief und in hoher Geschwindigkeit durch den Beagle Channel. Mitten drin wir. Zusammen mit anderen 86 Gästen auf der MS Ushuaia. Sie ist - nach dem die Russen ihre ausgemusterten
kleinen Forschungsboote für Fahrten in die Arktis abzogen – das kleinste Expetitions-Schiff seiner Art in der Antarktis. Ursprünglich für Forschungszwecke gebaut, wurde es während der Kuba-Krise
von der US Marine gekauft. Aufgabe dessen Mannschaften war, Funksprüche der Russen und Kubanern abzufangen. Heute wieder in privaten Händen, wird es ausschliesslich für Antarktis-Reisen
genutzt.
Klein aber fein, ohne Schnick-Schnack. Ohne Entertainment, Wellness, Schlacht am Buffet, etc. kurvt es ausschliesslich im Dreieck Malvinas, South Georgia, Antarktis.
Der grösste Vorteil: Wir fahren in Buchten, von denen die Gäste auf den immer mehr eingesetzten Riesen nur träumen können. Sie bekommen glücklicherweise keine Bewilligungen dafür. Schon wenn 88
Interessierte an Land gebracht werden, ist es störend für Fauna und Flora. Wenn Riesen mit 2000 Gästen kommen, wird die Dauerbelastung unkontrollierbar. Auch bei uns gab es Spezialisten, die
mit Einfallsreichtum die Crew an Land in Wallungen brachten: Ziel war meistens nur ein weiteres spektakuläres Foto in der Kiste zu haben.
Heute am 11. Januar 2020 betreten wir erstmals Malvinas / Falkland: Eine Welt mit unzähligen Inseln. Der Konflikt zwischen Argentinien und England um diese Inselwelt ist hier, wie auf
dem Festland in Argentinien spürbar. Beide Länder positionieren sich bei jeder Gelegenheit sehr patriotisch.
Die Inselwelt ist wunderbar. Sie erinnert uns an Scotland und die Shetland Inseln nördlich vom England. Wir gehen das erste Mal an Orte die von x-tausend Vögeln, Pinguinen und aller Arten von
Robben bevölkert werden.
Es ist Sonntag der 12. Januar. Wir kommen in der Hauptstadt Stanley – 2000 Einwohner - an. Erster Eindruck: Very, very British!!! Und dies nicht nur in Stanley, auch auf einer kleinen Insel, wo
wir auf einer Farm zu Tee, Kaffee und Kuchen eingeladen wurden.
Üblicherweise ist in Stanley an Sonntagen alles geschlossen. Für uns wurden alle Geschäfte, das Museum, Post, etc. geöffnet. Die Einheimischen nutzten die Gelegenheit, um wieder einmal mit
Menschen aus der «Aussenwelt» in Kontakt zu kommen.
Wir fahren weiter zur Inselguppe South Georgia. Diese «Welt» gehört zu England und wird weder von Argentinien noch von anderen Ländern beansprucht. Sind sehr gespannt was uns dort erwartet.